Ich hasse alle Extreme, weil sie in den meisten Fällen nicht alle Fallrelevanten Punkte berücksichtigen und oft genug dogmatisch oder sogar militant enden. Das Wort „Klimaschutz“ ist leider inzwischen dank Greta Thunberg und der Friday for Future Bewegung auf dem besten Weg genau dahin: Wie schade – ein guter Ansatz und durch Überaktionismus und eine gewisse Naivität verpufft das meiste oder verkehrt sich ins Gegenteil. Ich habe mich – ich gebe es zu – vor dem „mehr“, was jeder Einzelne tun kann bisher gedrückt. Ich hatte, wie ich fand, gute Gründe (viel zu viel Stress, viel zu viele Kinder und viel zu wenig Zeit) und wenn die nicht griffen die Theorie der Mutation (dass wir und nur anpassen können wenn wir viele aktuelle Dinge durchleben). Ich habe immer schon Müll getrennt (bevor ich erfahren habe, dass er ohnehin in der Deponie wieder zusammengekippt wird), in der Schule in der Schülerzeitung gegen das Waldsterben und für die Eigenverantwortung des Einzelnen und nicht das Abwälzen auf die Politik und/oder die Großunternehmen gekämpft. Ich habe meinen geliebten VW Käfer verkauft, weil er nicht bleifrei gefahren werden konnte, habe jahrelang Kröten gerettet und stelle das Wasser ab wenn ich mir die Zähne putze oder die Haare wasche. Aber ist das genug? Wahrscheinlich nicht! Also mache ich mich auf den Weg herauszufinden was machbar ist oder in mein Leben passt.
Und bitte richtig verstehen: ich bin ganz am Anfang und ja, im Hintergrund stehen noch die Nespresso Kapseln. Ich werde auch die überdenken. Aber wie gesagt: wie es ins eigen Leben passt. Denn wenn wir mal ganz genau hingucken, dann dürfen wir wir weder das tragen, was wir so hübsch finden, noch das essen, was uns so schmeckt, nicht bequem reisen und eigentlich nach heutigen Massstäben auch nicht mehr so bequem leben wie wir es tun – so ganz konsequent durchdacht und vor allem durchlebt.
Aber jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt (literarisch gesehen, denn ich habe im kleinen schon Minischritte getan) und ich gehe dann mal los. Ja, das hat sehr viel mit Lifestyle zu tun und ist damit selbstverständlich absolut staigu und jetzt zu den guten Vorsätzen für 2020 „just in time“