Wer kennt das nicht – der Kreativschub setzt ein und lässt sich nicht mehr stoppen?! Ach, Ihr habt das nicht? Seid froh! Ich habe eine Idee, fange mit der Umsetzung an und währenddessen arbeitet mein Gehirn auf Hochtouren und (ver)führt mich zu lauter neuen Projekten.
Der Zwischenstand ist meisten ein heilloses Chaos – dem ja angeblich ein gewisses Genie innewohnen soll – das mich auf dem absoluten Höhepunkt meistens in eine tiefe Sinnkrise wirft. Wenn ich dann die ganzen Baustellen abgearbeitet habe, bin ich immer wieder erstaunt wieviel Kreatives und Frisches dieser Prozess hervorgebracht hat, aber es bleibt chaotisch und anstrengend.

Während ich immer noch versuche die Küche optimal umzuräumen, an der Zimmerumgestaltung und Neueinrichtung tüftele und nebenbei den Keller versuche zu strukturieren, hatte ich die Idee endlich mal dem Großteil meiner Stiefel eine Bühne zu geben und das möglichst umfassend und staigu orientiert.
Wie meistens habe ich mich dabei regelmässig verflucht, die Kleider- und Schuberge waren enorm und der Eindruck nie wieder Ordnung in das immer größer werdende Chaos zu bringen war einfach überwältigend.

Ich war auch nicht sicher – bin ich im übrigen nie – ob es filmtechnisch so funktioniert wie ich es mir vorstelle und ob ich einigermassen anständig aussehe. Das ist jedes Mal eine Überraschung beim Schneiden.
Aber der Beitrag ist geschnitten und ich bin froh, dass ich dem Kreativschub nachgegeben habe, denn aus dem Chaos entsteht letztendlich immer etwas und mit Glück sogar etwas Gutes. Die Küche ist fast ordentlich, die Kleider- und Schuhberge weggeräumt, das Video fertig und meine Lanze für den stylischen Gummistiefel einmal mehr gebrochen.

Es lohnt sich also immer die eigene Bequemlichkeit herauszufordern und sich ihr nicht hinzugeben – zumindest nicht in kreativen Prozessen und nicht wenn es um Herzensangelegenheiten geht.